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Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung die gewünschten Workshops in der Reihenfolge Ihres Interesses an.
Die Verteilung freier Workshop-Plätze erfolgt nach Möglichkeit gemäß Ihrer Priorisiertung, richtet sich aber auch nach dem Eingangsdatum Ihrer Anmeldung. Sowohl am Freitag als auch am Samstag können Sie jeweils nur EINEN der parallel stattfindenden Workshops besuchen.
Workshop 1
Andrea Möllering, Bielefeld
Ulrike Schultheis, Köln
Was ist eine komplexe Posttraumatische Belastungsstörung und wie kann Betroffenen geholfen werden?
Ein Praxisorientierter Workshop zu
Diagnostik und Therapie der kPTBS
Erstmalig wird im ICD-11 die komplexe posttraumatische Belastungsstörung als eigenständige Diagnose verschlüsselbar sein. Es handelt sich hierbei um ein
Krankheitsbild, das infolge besonders schwerer, wiederholter oder anhaltender Traumatisierungen auftreten kann. Es kann Folge psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalterfahrungen sein oder
infolge körperlicher oder emotionaler Vernachlässigung in der Kindheit entstehen. Gekennzeichnet ist es durch die folgende Symptomkonstellation: PTBS-Symptomatik (Wiedererleben, Vermeidung,
Bedrohungsgefühl), Affektive Dysregulation, negatives Selbstkonzept, Beziehungsstörungen.
Es wird deutlich, dass es sich wirklich um eine komplexe Thematik handelt.
Dieser Workshop soll zum einen Hilfestellung bieten bei der Diagnostik dieses komplexen Krankheitsbildes, zum anderen wird aber auch sehr praxisorientiert gezeigt werden, welche
Behandlungsmöglichkeiten bestehen bzw. welche Behandlungsansätze besondere Berücksichtigung finden sollten.
Workshop 2
Andrea Eppinger, Drensteinfurt
„...aber hier geht es doch überhaupt nicht ums Essen!“
Voraussetzungen, Komplikationen und Refeeding bei Anorexie und
Bulimie in der interdisziplinären Praxis.
Patient*innen mit Essstörungen sind in vielen Bereichen der täglichen
Medizin anzutreffen. Häufig ist die Behandlung von Sorge,
Handlungsdruck und auch Hilflosigkeit geprägt. Zwischen Autonomiewunsch
der Betroffenen und medizinischer Notwendigkeit einer adäquaten Nahrungszufuhr treffen wir nicht selten auf zusätzliche somatische, psychische aber auch rechtliche Probleme. Therapiefortschritte
und -rückschläge treten gleichermaßen auf und beeinflussen weite Felder des ärztlichen Handelns. Die Physiologie des Hungers,
psychodynamische Aspekte wie auch die lebensbedrohlichen Komplikationen
einer zu raschen Wiederaufnahme der Ernährung stellen wichtige Aspekte dar. Ebenso sind Optionen der ambulanten Behandlung auch außerhalb der Psychotherapie Thema dieses Seminars.
Praxisnah und fächerübergreifend werden typische Fallstricke, Folgen und Hintergründe der Essstörungen Anorexie und Bulimie vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk wird in dem Seminar auf das
Vermeiden eines Refeeding-Syndroms und die Bahnung eines tragfähigen Arbeitsbündnisses gelegt. Grundlage der vorgestellten
Therapieoptionen sind die derzeitigen Ergebnisse der internationalen
Forschung sowie der aktuellen S3-Leitlinie für Essstörungen.
Mit exemplarischen Fallbeispielen werden mögliche Ausgangssituationen
und Verläufe der Erkrankungen vorgestellt und abschließend
gemeinsam diskutiert.
Workshop 3
Angelina Viktoria Berghoff, Wuppertal
Carina Michalek, Haselünne
Der Spiegel der Seele auf 2 Quadratmetern
Psychosomatische Aspekte im Alltag somatisch tätiger Ärzt*innen anhand dermatologischer Fallbeispiele
In diesem Workshop erfahren Sie Grundlagen zu dermatologischen Erkrankungen, die eine psychische Begleitreaktion zeigen. Von Atopischer Dermatitis über Haarausfall
bis Zoonosenwahn. Anhand von Fallbeispielen werden blickdiagnostische Kriterien für die verschiedenen Erkrankungen nähergebracht. Auch die psychischen Folgen schwerer Hauterkrankungen kommen
nicht zu kurz.
Menschen mit Hauterkrankungen leiden oft erheblich unter Stigmatisierungsängsten. Hierdurch ist die psychische Belastung erhöht. In der Folge können selbst kleinere alltägliche Herausforderungen
zu größeren Stressreaktionen führen. Diese Zusammenhänge werden im Workshop anschaulich und gut für Patient*innen vermittelbar erläutert, so dass Ihre Patient*innen ihr Krankheitskonzept an das
schulmedizinische Verständnis angleichen können. Zudem werden Strategien nähergebracht, um eine möglichst individuell auf die Patient*innen zugeschnittene Erklärung der Zusammenhänge zu
ermöglichen. Je individueller, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass bei den Patient*innen eine Behandlungsmotivation entsteht. Zudem werden kleine, leicht in den Alltag integrierbare Übungen
zur Stress- und Anspannungsreduktion für Patient*innen trainiert.
Die Referentinnen freuen sich über Fallbeispiele aus Ihrer eigenen Praxis oder klinischen Tätigkeit.
Workshop 4
Miriam Tusch-Harke, Essen
Einführungsworkshop zu Qigong in der Psychotherapie
Eine somatopsychische / psychoso-matische Übungsmethode zur Verbesserung der
Selbstwahrnehmung, Selbstregulation und Selbstfürsorge
für Patient*innen und Therapeut*innen.
Qigong ist eine übende, die Selbsterfahrung fördernde, imaginativ-körpertherapeutische Methode.
Zu den vielfältigen Wirkfaktoren des Qigong zählen die Verbesserung der Selbstwahrnehmung und der Selbstregulation. Dies führt zu einem Erleben von mehr Selbstwirksamkeit. Qigong fördert dabei
den Ausgleich zwischen Ruhe und Bewegung und ermöglicht einen körperlichen und emotionalen Ausdruck. Beim Qigong Üben entsteht eine bessere Verbindung zu sich selbst und zu den anderen in der
Gruppe. Von diesen vielfältigen Wirkfaktoren profitieren Patient*innen und Therapeut*innen gleichermaßen, wenn Qigong im psychotherapeutischen Kontext richtig eingesetzt wird.
In diesem Workshop werden wir gemeinsam viel Qigong üben und unsere Erfahrungen reflektieren. Dazu arbeiten wir sowohl in der Großgruppe als auch in Kleingruppen. Die notwendige Theorie zu Qigong
in der Psychotherapie wird schrittweise vermittelt. Es wird auch praktisch erarbeitet, wie Elemente des Qigong in der therapeutischen Arbeit angewendet werden können.
Ziel des Workshops ist es, dass Sie die erlernten kleinen Bewegungsabfolgen selbständig zuhause weiter praktizieren und die Erfahrungen damit in die therapeutische Arbeit einfließen lassen
können.
Bitte mitbringen: Bequeme flache Schuhe.
Workshop 5
Daniel Hagen, Düsseldorf
Alleinerziehend – Hilfen für Patient*innen
am Beispiel des wir2-Bindungstrainings
Wissenschaftlich nachhaltig wirksam Alleinerziehenden helfen mit
einem strukturierten Gruppentraining
Jedes sechste Kind in Deutschland wächst nach – zumeist konflikthafter – Trennung der Eltern in einer Einelternfamilie auf. Dabei ist eine ökonomische und gesundheitliche Benachteiligung
Alleinerziehender in zahlreichen Studien übereinstimmend belegt. Sowohl bei Alleinerziehenden als auch ihren Kindern besteht nachweislich ein erhöhtes Risiko für psychische und chronische
psychosomatische Erkrankungen. Genau hier setzt wir2 als präventives Elterntraining für Alleinerziehende mit Kindern im Alter von drei bis zehn Jahren an. Das strukturierte Gruppenprogramm
basiert auf entwicklungspsychologischen
Grundlagen und widmet sich besonders dem Erleben und dem Umgang
mit Gefühlen. Durchgeführt werden die wir2-Gruppen mit Alleinerziehenden auf
der Basis eines detaillierten Manuals von einem Paar speziell durch
das wir2-Team geschulter Gruppenleiter*innen. Das Training umfasst 20 wöchentliche Gruppensitzungen à 90 Minuten. wir2 hat sich in der Praxis bewährt: Die nachhaltige Wirksamkeit von wir2 auf das
elterliche Wohlbefinden sowie eine Besserung psychischer Belastungs-folgen bei den Alleinerziehenden, eine Stärkung ihrer emotionalen Kompetenzen, Stressbewältigung, Entspannung im Alltag und
positive Wirkungen auf das Verhalten ihrer Kinder sind erfolgreich evaluiert. Im Workshop werden die Grundlagen des wir2-Programms vorgestellt und ausgewählte Übungen besprochen.
Workshop 6
Carmen Berling, Haselünne
Anna Laura Büscher, Haselünne
Einführung in die leiborientierte Kunsttherapie
Tridentität - Ein Modell des Erlebens
Wer bin ich? Wie bin ich? Wer bin ich, dass ich leben kann? Habe ich ein
Recht zu sein?
Menschen können in Phasen ihres Lebens geraten, in denen sie ihrer Identität verlustig sind. In diesem „Workshop des Erlebens“ werden praktische Erfahrungen bezüglich der Tridentität gesammelt.
Das Tridentitätsmodell, das in den 90er- Jahren von Udo Baer entwickelt worden
ist, wird seitdem erprobt und von Kreativen Leibtherapeut*innen
in der Diagnostik und in der Therapie als hilfreich empfunden. Methoden
vermitteln unter anderem die drei Qualitäten einer Beziehung, die
jeder Mensch für seine Identitätsentwicklung braucht: die nährende, die spiegelnde und die des Gegenübers.
Bitte mitbringen: Rutschfeste Socken, Decke und evtl. bequeme Kleidung.